Papier: 02.01 Begriffsbestimmung und Einordung „E-Partizipation“
Originalversion
| 1 | Der Begriff „E-Partizipation“ setzt sich aus den beiden |
| 2 | Begriffen „elektronisch“ und „Partizipation“ zusammen. Unter |
| 3 | „E-Partizipation“ versteht man „die Teilhabe von natürlichen |
| 4 | und juristischen Personen (und ihrer Gruppierungen) an |
| 5 | politisch-administrativen Prozessen der Entscheidungsfindung |
| 6 | mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT).“ |
| 7 | [FN: BMI 2008 „E-Partizipation-Elektronische Beteiligung der |
| 8 | Bevölkerung und Wirtschaft am E-Government, S. 5] Das |
| 9 | jeweilige Partizipationsangebot kann staatlicher, aber auch |
| 10 | privater Natur sein. |
| 11 | |
| 12 | E-Partizipation kann in der elektronischen Demokratie als |
| 13 | neue Form der Wissenskommunikation zwischen Staat und |
| 14 | Bürgerinnen und Bürger (C2G) [FN: „C2G“: Vgl. Kapitel 1.3. |
| 15 | „Formen einer digital vernetzten Demokratie“] zu einer |
| 16 | Erweiterung der repräsentativen Demokratie, bzw. zu einer |
| 17 | Veränderung des laufenden Politikprozesses führen. Durch die |
| 18 | computergestützte many-to-many-Kommunikation können |
| 19 | verschiedenste Interessen, etwa zwischen Bürgerinnen und |
| 20 | Bürgern untereinander (C2C) oder zwischen Bürgerinnen und |
| 21 | Bürgern und politischen Entscheidungsebenen dargestellt und |
| 22 | in den politischen Entscheidungsprozess eingearbeitet |
| 23 | werden. So können sich heterogene Gruppen zusammenfinden, |
| 24 | die im kontinuierlichen Dialog eine Community bilden, mit |
| 25 | dem Ziel, ein Stimmungsbild der Bürgerschaft einzufangen |
| 26 | oder auf direktem Wege Lösungen und mögliche Bedenken zu |
| 27 | einem Thema zu diskutieren. Denkbar ist eine Partizipation |
| 28 | in Form eines top-down-Prinzips (eine Partizipation auf |
| 29 | Initiative des Staates), umgekehrt existieren auch |
| 30 | Initiativen, die von Bürgerinnen und Bürgern angestoßen |
| 31 | werden (bottom-up-Ansatz). |
| 32 | |
| 33 | Die elektronisch gestützte Beteiligungsform als |
| 34 | partizipatives Instrument der E-Demokratie ist auf dem Weg, |
| 35 | Teil unseres politischen Selbstverständnisses zu werden. Die |
| 36 | Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger durch E-Partizipation |
| 37 | sollte jedoch als partizipative Ergänzung der |
| 38 | repräsentativen Demokratie verstanden werden. Hierbei ist es |
| 39 | wichtig festzuhalten, dass es nicht darum geht, die |
| 40 | repräsentative Demokratie auszuhöhlen oder völlig |
| 41 | umzustrukturieren. |
| 42 | |
| 43 | Jüngste Umfrageergebnisse zeigen, dass ein Großteil der |
| 44 | Bevölkerung das Internet nutzen möchte, um bei politischen |
| 45 | Entscheidungsprozessen mit einbezogen zu werden. Der |
| 46 | eGovernment MONITOR 2011 belegt, dass insgesamt bisher nur |
| 47 | 40 Prozent der deutschen Internetnutzer auf |
| 48 | E-Government-Angebote von Behörden zurückgreifen. Allerdings |
| 49 | sehen laut eGovernment MONITOR 2011 nur 13 Prozent keine |
| 50 | Vorteile bei der Online-Bürgerbeteiligung. Positiv wird u.a. |
| 51 | Transparenz, Information oder Teilhabe am |
| 52 | Entscheidungsfindungsprozess bewertet. Der eGovernment |
| 53 | MONITOR 2011 belegt somit das Potential von |
| 54 | Online-Beteiligungsinitiativen. Vier von zehn |
| 55 | Internetnutzern in Deutschland wollen ihnen bekannte |
| 56 | Beteiligungstool auch zukünftig nutzen, zudem gab jeder |
| 57 | dritte Befragte an, er habe mindestens einen der in der |
| 58 | Studie aufgeführten Dienste bereits genutzt und wird diesen |
| 59 | auch zukünftig nutzen. [FN: eGovernment MONITOR 2011: |
| 60 | Digitale Kommunikation zwischen Staat und Bürger findet nur |
| 61 | begrenz statt. Vgl. www.initiatived21.de, Pressemitteilung |
| 62 | vom 29. September 2011, S. 11] Zudem belegen weitere |
| 63 | Umfragen, dass eine verstärkte Teilhabe gerade über das |
| 64 | Internet von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht ist. [FN: |
| 65 | Dimap im Auftrag von „Offene Staatskunst. Bessere Politik |
| 66 | durch »Open Government«?“. Internet & Gesellschaft |
| 67 | Co:llaboratory. Oktober 2010, S. 81-86 sowie |
| 68 | http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Praesentation_P |
| 69 | K_E-Democracy_19_08_2009_final.pdf] |
| 70 | |
| 71 | Unter dem Begriff „Bürgerbeteiligung“ wird eine Reihe von |
| 72 | Möglichkeiten subsumiert. Damit die |
| 73 | Partizipationsmöglichkeiten im Internet analysiert werden |
| 74 | können, gilt es diese zunächst zu klassifizieren und dann |
| 75 | einzeln zu untersuchen. Informationsangebote als |
| 76 | Kommunikationskanal beispielweise sind anders zu verstehen, |
| 77 | als Petitionen. Während Informationsangebote keine |
| 78 | Eigeninitiative/ Rückkoppelung seitens der Bürgerinnen und |
| 79 | Bürger erlauben, können Bürgerinnen und Bürger bei einer |
| 80 | Petition selbst aktiv werden. Zunächst gilt es zu klären, |
| 81 | welche Formen der E-Partizipation es heute bereits gibt? |
Der Text verglichen mit der Originalversion
| 1 | Der Begriff „E-Partizipation“ setzt sich aus den beiden |
| 2 | Begriffen „elektronisch“ und „Partizipation“ zusammen. Unter |
| 3 | „E-Partizipation“ versteht man „die Teilhabe von natürlichen |
| 4 | und juristischen Personen (und ihrer Gruppierungen) an |
| 5 | politisch-administrativen Prozessen der Entscheidungsfindung |
| 6 | mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT).“ |
| 7 | [FN: BMI 2008 „E-Partizipation-Elektronische Beteiligung der |
| 8 | Bevölkerung und Wirtschaft am E-Government, S. 5] Das |
| 9 | jeweilige Partizipationsangebot kann staatlicher, aber auch |
| 10 | privater Natur sein. |
| 11 | |
| 12 | E-Partizipation kann in der elektronischen Demokratie als |
| 13 | neue Form der Wissenskommunikation zwischen Staat und |
| 14 | Bürgerinnen und Bürger (C2G) [FN: „C2G“: Vgl. Kapitel 1.3. |
| 15 | „Formen einer digital vernetzten Demokratie“] zu einer |
| 16 | Erweiterung der repräsentativen Demokratie, bzw. zu einer |
| 17 | Veränderung des laufenden Politikprozesses führen. Durch die |
| 18 | computergestützte many-to-many-Kommunikation können |
| 19 | verschiedenste Interessen, etwa zwischen Bürgerinnen und |
| 20 | Bürgern untereinander (C2C) oder zwischen Bürgerinnen und |
| 21 | Bürgern und politischen Entscheidungsebenen dargestellt und |
| 22 | in den politischen Entscheidungsprozess eingearbeitet |
| 23 | werden. So können sich heterogene Gruppen zusammenfinden, |
| 24 | die im kontinuierlichen Dialog eine Community bilden, mit |
| 25 | dem Ziel, ein Stimmungsbild der Bürgerschaft einzufangen |
| 26 | oder auf direktem Wege Lösungen und mögliche Bedenken zu |
| 27 | einem Thema zu diskutieren. Denkbar ist eine Partizipation |
| 28 | in Form eines top-down-Prinzips (eine Partizipation auf |
| 29 | Initiative des Staates), umgekehrt existieren auch |
| 30 | Initiativen, die von Bürgerinnen und Bürgern angestoßen |
| 31 | werden (bottom-up-Ansatz). |
| 32 | |
| 33 | Die elektronisch gestützte Beteiligungsform als |
| 34 | partizipatives Instrument der E-Demokratie ist auf dem Weg, |
| 35 | Teil unseres politischen Selbstverständnisses zu werden. Die |
| 36 | Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger durch E-Partizipation |
| 37 | sollte jedoch als partizipative Ergänzung der |
| 38 | repräsentativen Demokratie verstanden werden. Hierbei ist es |
| 39 | wichtig festzuhalten, dass es nicht darum geht, die |
| 40 | repräsentative Demokratie auszuhöhlen oder völlig |
| 41 | umzustrukturieren. |
| 42 | |
| 43 | Jüngste Umfrageergebnisse zeigen, dass ein Großteil der |
| 44 | Bevölkerung das Internet nutzen möchte, um bei politischen |
| 45 | Entscheidungsprozessen mit einbezogen zu werden. Der |
| 46 | eGovernment MONITOR 2011 belegt, dass insgesamt bisher nur |
| 47 | 40 Prozent der deutschen Internetnutzer auf |
| 48 | E-Government-Angebote von Behörden zurückgreifen. Allerdings |
| 49 | sehen laut eGovernment MONITOR 2011 nur 13 Prozent keine |
| 50 | Vorteile bei der Online-Bürgerbeteiligung. Positiv wird u.a. |
| 51 | Transparenz, Information oder Teilhabe am |
| 52 | Entscheidungsfindungsprozess bewertet. Der eGovernment |
| 53 | MONITOR 2011 belegt somit das Potential von |
| 54 | Online-Beteiligungsinitiativen. Vier von zehn |
| 55 | Internetnutzern in Deutschland wollen ihnen bekannte |
| 56 | Beteiligungstool auch zukünftig nutzen, zudem gab jeder |
| 57 | dritte Befragte an, er habe mindestens einen der in der |
| 58 | Studie aufgeführten Dienste bereits genutzt und wird diesen |
| 59 | auch zukünftig nutzen. [FN: eGovernment MONITOR 2011: |
| 60 | Digitale Kommunikation zwischen Staat und Bürger findet nur |
| 61 | begrenz statt. Vgl. www.initiatived21.de, Pressemitteilung |
| 62 | vom 29. September 2011, S. 11] Zudem belegen weitere |
| 63 | Umfragen, dass eine verstärkte Teilhabe gerade über das |
| 64 | Internet von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht ist. [FN: |
| 65 | Dimap im Auftrag von „Offene Staatskunst. Bessere Politik |
| 66 | durch »Open Government«?“. Internet & Gesellschaft |
| 67 | Co:llaboratory. Oktober 2010, S. 81-86 sowie |
| 68 | http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Praesentation_P |
| 69 | K_E-Democracy_19_08_2009_final.pdf] |
| 70 | |
| 71 | Unter dem Begriff „Bürgerbeteiligung“ wird eine Reihe von |
| 72 | Möglichkeiten subsumiert. Damit die |
| 73 | Partizipationsmöglichkeiten im Internet analysiert werden |
| 74 | können, gilt es diese zunächst zu klassifizieren und dann |
| 75 | einzeln zu untersuchen. Informationsangebote als |
| 76 | Kommunikationskanal beispielweise sind anders zu verstehen, |
| 77 | als Petitionen. Während Informationsangebote keine |
| 78 | Eigeninitiative/ Rückkoppelung seitens der Bürgerinnen und |
| 79 | Bürger erlauben, können Bürgerinnen und Bürger bei einer |
| 80 | Petition selbst aktiv werden. Zunächst gilt es zu klären, |
| 81 | welche Formen der E-Partizipation es heute bereits gibt? |
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