Papier: 03.03.09 Chancen und Herausforderungen im Bereich des Informationszugangs
Originalversion
1 | Informationsfreiheit ist notwendig, um die demokratischen |
2 | Beteiligungsrechte der Bürgerin-nen und Bürger durch eine |
3 | Verbesserung der Informationszugangsrechte zu stärken. Denn |
4 | unabhängig von einer individuellen Betroffenheit sind |
5 | Sachkenntnisse entscheidende Voraus-setzung für eine |
6 | Beteiligung der Bürger an staatlichen |
7 | Entscheidungsprozessen. Das Informa-tionsfreiheitsgesetz |
8 | dient damit vor allem der demokratischen Meinungs- und |
9 | Willensbildung. |
10 | |
11 | In der modernen Informationsgesellschaft werden |
12 | Informations-, Kommunikations- und Parti-zipationsanliegen |
13 | der Bevölkerung immer wichtiger und verwaltungstechnisch |
14 | auch leichter erfüllbar. Zugleich wandelt sich auch das |
15 | Verwaltungsverständnis: Konsensorientierte Koope-ration mit |
16 | dem Bürger, die eine gleichgewichtige Informationsverteilung |
17 | erfordert, gewinnt an Bedeutung. Transparenz und |
18 | Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger |
19 | stärken aber nicht nur das Vertrauen der Bürgerinnen und |
20 | Bürger in die Verwaltung. Sie set-zen auch Ressourcen bei |
21 | den mitbestimmungswilligen Bürgerinnen und Bürgern frei, die |
22 | von der Verwaltung bei ihrer Entwicklung hin zu einer |
23 | offeneren und effizienteren Arbeitsweise genützt werden |
24 | können. Darin und in der Erhöhung der Akzeptanz behördlicher |
25 | Entscheidun-gen liegt eine weitere Chance, die mit einer |
26 | Weiterentwicklung der Öffnung der Verwaltung und einer |
27 | konsequenten Verbesserung des Informationszugangsrechts in |
28 | Deutschland eng verbunden ist. |
29 | Eine Herausforderung besteht hier jedoch darin, dass |
30 | Deutschland, anders als beispielsweise Schweden bisher nicht |
31 | über die entsprechende Tradition im Bereich der |
32 | Informationsfreiheit verfügt. Oftmals sind vielen |
33 | Bürgerinnen und Bürgern ihre bereits bestehenden Rechte auf |
34 | Informationszugang noch nicht bekannt. Verbesserungen müssen |
35 | daher auch hier erzielt wer-den. |
36 | |
37 | Unabhängig davon bestehen aber auch materielle |
38 | Herausforderungen, die bei einer Weiter-entwicklung des |
39 | Zugangs zu amtlichen Informationen bewältigt werden müssen. |
40 | So sind For-derungen nach Transparenz in adäquaten Ausgleich |
41 | mit entgegenstehenden privaten und öf-fentlichen Interessen |
42 | (zum Beispiel dem Datenschutz, dem Schutz von Betriebs- und |
43 | Ge-schäftsgeheimnissen und der Funktionsfähigkeit der |
44 | Verwaltung sowie dem Interesse des Staates auf Geheimhaltung |
45 | von sicherheitssensiblen Informationen) in Einklang zu |
46 | bringen. Dazu bedarf es auch weiterhin differenzierter |
47 | Regelungen für Anfragen an Bundes-, Länder- und kommunale |
48 | Behörden. |
49 | |
50 | Darüber hinaus wirft auch die praktische Ausgestaltung des |
51 | Rechts auf Zugang zu Informati-onen weiterführende Fragen |
52 | nach der Kostenpflichtigkeit und dem behördlichen |
53 | Vollzugs-aufwand auf. Die fortschreitende Digitalisierung |
54 | von Aktenbeständen kann hier zwar ein möglicher |
55 | Lösungsansatz sein. |
56 | |
57 | Aber auch der teilweise vorhandenen „Behördenkultur“, die |
58 | Transparenz nicht als Gewinn, sondern als Gefahr betrachtet, |
59 | gilt es, wirksam zu begegnen. Unabhängig davon wird die |
60 | be-reits begonnene Entwicklung hin zu mehr „offenen Daten“ |
61 | dazu beitragen, dass eine proaktive Veröffentlichung von |
62 | Informationen im Interesse der Allgemeinheit weiter zunehmen |
63 | wird. |
Der Text verglichen mit der Originalversion
1 | Informationsfreiheit ist notwendig, um die demokratischen |
2 | Beteiligungsrechte der Bürgerin-nen und Bürger durch eine |
3 | Verbesserung der Informationszugangsrechte zu stärken. Denn |
4 | unabhängig von einer individuellen Betroffenheit sind |
5 | Sachkenntnisse entscheidende Voraus-setzung für eine |
6 | Beteiligung der Bürger an staatlichen |
7 | Entscheidungsprozessen. Das Informa-tionsfreiheitsgesetz |
8 | dient damit vor allem der demokratischen Meinungs- und |
9 | Willensbildung. |
10 | |
11 | In der modernen Informationsgesellschaft werden |
12 | Informations-, Kommunikations- und Parti-zipationsanliegen |
13 | der Bevölkerung immer wichtiger und verwaltungstechnisch |
14 | auch leichter erfüllbar. Zugleich wandelt sich auch das |
15 | Verwaltungsverständnis: Konsensorientierte Koope-ration mit |
16 | dem Bürger, die eine gleichgewichtige Informationsverteilung |
17 | erfordert, gewinnt an Bedeutung. Transparenz und |
18 | Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger |
19 | stärken aber nicht nur das Vertrauen der Bürgerinnen und |
20 | Bürger in die Verwaltung. Sie set-zen auch Ressourcen bei |
21 | den mitbestimmungswilligen Bürgerinnen und Bürgern frei, die |
22 | von der Verwaltung bei ihrer Entwicklung hin zu einer |
23 | offeneren und effizienteren Arbeitsweise genützt werden |
24 | können. Darin und in der Erhöhung der Akzeptanz behördlicher |
25 | Entscheidun-gen liegt eine weitere Chance, die mit einer |
26 | Weiterentwicklung der Öffnung der Verwaltung und einer |
27 | konsequenten Verbesserung des Informationszugangsrechts in |
28 | Deutschland eng verbunden ist. |
29 | Eine Herausforderung besteht hier jedoch darin, dass |
30 | Deutschland, anders als beispielsweise Schweden bisher nicht |
31 | über die entsprechende Tradition im Bereich der |
32 | Informationsfreiheit verfügt. Oftmals sind vielen |
33 | Bürgerinnen und Bürgern ihre bereits bestehenden Rechte auf |
34 | Informationszugang noch nicht bekannt. Verbesserungen müssen |
35 | daher auch hier erzielt wer-den. |
36 | |
37 | Unabhängig davon bestehen aber auch materielle |
38 | Herausforderungen, die bei einer Weiter-entwicklung des |
39 | Zugangs zu amtlichen Informationen bewältigt werden müssen. |
40 | So sind For-derungen nach Transparenz in adäquaten Ausgleich |
41 | mit entgegenstehenden privaten und öf-fentlichen Interessen |
42 | (zum Beispiel dem Datenschutz, dem Schutz von Betriebs- und |
43 | Ge-schäftsgeheimnissen und der Funktionsfähigkeit der |
44 | Verwaltung sowie dem Interesse des Staates auf Geheimhaltung |
45 | von sicherheitssensiblen Informationen) in Einklang zu |
46 | bringen. Dazu bedarf es auch weiterhin differenzierter |
47 | Regelungen für Anfragen an Bundes-, Länder- und kommunale |
48 | Behörden. |
49 | |
50 | Darüber hinaus wirft auch die praktische Ausgestaltung des |
51 | Rechts auf Zugang zu Informati-onen weiterführende Fragen |
52 | nach der Kostenpflichtigkeit und dem behördlichen |
53 | Vollzugs-aufwand auf. Die fortschreitende Digitalisierung |
54 | von Aktenbeständen kann hier zwar ein möglicher |
55 | Lösungsansatz sein. |
56 | |
57 | Aber auch der teilweise vorhandenen „Behördenkultur“, die |
58 | Transparenz nicht als Gewinn, sondern als Gefahr betrachtet, |
59 | gilt es, wirksam zu begegnen. Unabhängig davon wird die |
60 | be-reits begonnene Entwicklung hin zu mehr „offenen Daten“ |
61 | dazu beitragen, dass eine proaktive Veröffentlichung von |
62 | Informationen im Interesse der Allgemeinheit weiter zunehmen |
63 | wird. |
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