Papier: 03.03.02 Überblick über den Zugang zu staatlichen Informationen
Originalversion
1 | Ein allgemeiner Anspruch für jeden auf Zugang zu amtlichen |
2 | Informationen, unabhängig von einer direkten persönlichen |
3 | Betroffenheit bzw. ohne ein rechtliches Interesse darlegen |
4 | zu müssen ist in Deutschland mit dem |
5 | Informationsfreiheitsgesetz (IFG) am 1. Januar 2006 in Kraft |
6 | getreten.. Zuvor gab es in vier Ländern bereits |
7 | vergleichbare gesetzliche Regelungen. Auch in den |
8 | Verfassungen Brandenburgs, Bremens, Mecklenburg-Vorpommerns, |
9 | Rheinland-Pfalz, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens |
10 | wird ein Grundrechte auf Informationszu-gang gewährt. Das |
11 | Recht ist allerdings sehr unterschiedlich ausgestaltet. |
12 | |
13 | Das Informationsfreiheitsgesetz des Bundes regelt den Zugang |
14 | zu amtlichen Informationen von Bundesbehörden. Die |
15 | mittlerweile 11 Informationsfreiheitsgesetze der Länder |
16 | regeln den Zugang zu Informationen von Landesbehörden. Dabei |
17 | variiert die Bezeichnung der jeweiligen Gesetze, d.h. in |
18 | Brandenburg beispielsweise gibt es das Akteneinsichts- und |
19 | Informationszu-gangsgesetz (AIG). In Bremen existiert ein |
20 | Gesetz über die Freiheit des Zugangs zu Informa-tionen für |
21 | das Land Bremen. |
22 | |
23 | Die Informationsfreiheit hat sich in Deutschland in drei |
24 | Regelungsebenen ausgebildet, die typischerweise unverbunden |
25 | nebeneinanderstehen: Auf der Ebene der allgemeinen |
26 | Informa-tionsfreiheitsgesetze, der Ebene der |
27 | bereichsspezifischen Informationszugangsgesetze [Wie z. B. |
28 | die Umweltinformationsgesetze des Bundes und der Länder, das |
29 | Verbraucherinformations-gesetz (VIG), das |
30 | Stasi-Unterlagengesetz, die presserechtlichen Vorschriften |
31 | der Länder, die Archivgesetze des Bundes und der Länder.] |
32 | und der Ebene der Akteneinsichts- und Aus-kunftsrechte für |
33 | Verfahrensbeteiligte [z.B. §29 VwVfG, § 25 SGB X, § 111 GWB, |
34 | § 21 Flugunfalluntersuchungsgesetz.] und für unmittelbar |
35 | betroffene Personen. [ z.B. Personalakteneinsicht § 93c BBG, |
36 | datenschutzrechtliches Auskunftsrecht § 19 BDSG, |
37 | Auskunftsrecht zu gespeicherten Daten § 15 BVerfSchG, § 7 |
38 | BND-G, § 9 MAD-G, § 37 BKA-G, § 150 Abs. 4 GewO (Auskunft |
39 | aus Gewerbezentralregister), § 10 Geräte- und |
40 | Produktsicherheitsgesetz (Veröffentlichung von Informationen |
41 | zu Gefahren durch sog. Verbraucherprodukte).] Zusätzlich |
42 | gibt es besondere Auskunftsrechte für Journalistinnen und |
43 | Journalisten nach den Landesmediengesetzen. |
44 | |
45 | Daneben tritt noch das Informationsweiterverwendungsgesetz |
46 | (IWG), das selbst keine Infor-mationszugangsansprüche |
47 | gewährt, sondern diese voraussetzt und vielmehr in Ergänzung |
48 | der Informationszugangsvorschriften die kommerzielle Nutzung |
49 | solcher Informationen regelt. |
50 | |
51 | Eine Zwitterstellung nehmen die Geodatenzugangsgesetze des |
52 | Bundes und der Länder ein, die sowohl Regelungen zum |
53 | Informationszugang (Bereitstellung) als auch zur |
54 | Informationsweiterverwendung enthalten. Diese drei Ebenen |
55 | sind wiederum in Landes- und Bundesregelungen unterteilt, da |
56 | Bund und Länder ihre Regelungsbereiche jeweils getrennt |
57 | regeln. Eine Ausnahme machen hier das |
58 | Verbraucherinformationsgesetz (VIG) und das Agrar- und |
59 | Fischereifonds-Informationen-Gesetz (AFIG), [Gesetz zur |
60 | Veröffentlichung von Informationen über die Zahlung von |
61 | Mitteln aus den Europäischen Fonds für Landwirtschaft und |
62 | Fischerei vom 26.11.2008 (BGBl. I S. 2330).] die als |
63 | bereichsspezifische Informationszugangsgesetze jeweils die |
64 | Behörden von Bund und Ländern erfassen. [Vergl. § 1 Abs. 2 |
65 | VIG und § 2 Abs. 1 Satz 1 AFIG.] |
66 | |
67 | Das Informationszugangsrecht ist von einer Vielzahl von |
68 | Regelungen geprägt, deren Abgren-zung voneinander in der |
69 | Rechtsanwendung nicht immer einfach ist. So gelten z. B. mit |
70 | IFG, UIG, VIG, IWG, GeoZG, AIFG und StUG für die Behörden |
71 | des Bundes bereits sieben Ge-setzte, die |
72 | Informationszugangsansprüche und |
73 | Informationsweiterverwendung regeln. Auf Länderebene stellt |
74 | sich die Lage entsprechend dar. |
Der Text verglichen mit der Originalversion
1 | Ein allgemeiner Anspruch für jeden auf Zugang zu amtlichen |
2 | Informationen, unabhängig von einer direkten persönlichen |
3 | Betroffenheit bzw. ohne ein rechtliches Interesse darlegen |
4 | zu müssen ist in Deutschland mit dem |
5 | Informationsfreiheitsgesetz (IFG) am 1. Januar 2006 in Kraft |
6 | getreten.. Zuvor gab es in vier Ländern bereits |
7 | vergleichbare gesetzliche Regelungen. Auch in den |
8 | Verfassungen Brandenburgs, Bremens, Mecklenburg-Vorpommerns, |
9 | Rheinland-Pfalz, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens |
10 | wird ein Grundrechte auf Informationszu-gang gewährt. Das |
11 | Recht ist allerdings sehr unterschiedlich ausgestaltet. |
12 | |
13 | Das Informationsfreiheitsgesetz des Bundes regelt den Zugang |
14 | zu amtlichen Informationen von Bundesbehörden. Die |
15 | mittlerweile 11 Informationsfreiheitsgesetze der Länder |
16 | regeln den Zugang zu Informationen von Landesbehörden. Dabei |
17 | variiert die Bezeichnung der jeweiligen Gesetze, d.h. in |
18 | Brandenburg beispielsweise gibt es das Akteneinsichts- und |
19 | Informationszu-gangsgesetz (AIG). In Bremen existiert ein |
20 | Gesetz über die Freiheit des Zugangs zu Informa-tionen für |
21 | das Land Bremen. |
22 | |
23 | Die Informationsfreiheit hat sich in Deutschland in drei |
24 | Regelungsebenen ausgebildet, die typischerweise unverbunden |
25 | nebeneinanderstehen: Auf der Ebene der allgemeinen |
26 | Informa-tionsfreiheitsgesetze, der Ebene der |
27 | bereichsspezifischen Informationszugangsgesetze [Wie z. B. |
28 | die Umweltinformationsgesetze des Bundes und der Länder, das |
29 | Verbraucherinformations-gesetz (VIG), das |
30 | Stasi-Unterlagengesetz, die presserechtlichen Vorschriften |
31 | der Länder, die Archivgesetze des Bundes und der Länder.] |
32 | und der Ebene der Akteneinsichts- und Aus-kunftsrechte für |
33 | Verfahrensbeteiligte [z.B. §29 VwVfG, § 25 SGB X, § 111 GWB, |
34 | § 21 Flugunfalluntersuchungsgesetz.] und für unmittelbar |
35 | betroffene Personen. [ z.B. Personalakteneinsicht § 93c BBG, |
36 | datenschutzrechtliches Auskunftsrecht § 19 BDSG, |
37 | Auskunftsrecht zu gespeicherten Daten § 15 BVerfSchG, § 7 |
38 | BND-G, § 9 MAD-G, § 37 BKA-G, § 150 Abs. 4 GewO (Auskunft |
39 | aus Gewerbezentralregister), § 10 Geräte- und |
40 | Produktsicherheitsgesetz (Veröffentlichung von Informationen |
41 | zu Gefahren durch sog. Verbraucherprodukte).] Zusätzlich |
42 | gibt es besondere Auskunftsrechte für Journalistinnen und |
43 | Journalisten nach den Landesmediengesetzen. |
44 | |
45 | Daneben tritt noch das Informationsweiterverwendungsgesetz |
46 | (IWG), das selbst keine Infor-mationszugangsansprüche |
47 | gewährt, sondern diese voraussetzt und vielmehr in Ergänzung |
48 | der Informationszugangsvorschriften die kommerzielle Nutzung |
49 | solcher Informationen regelt. |
50 | |
51 | Eine Zwitterstellung nehmen die Geodatenzugangsgesetze des |
52 | Bundes und der Länder ein, die sowohl Regelungen zum |
53 | Informationszugang (Bereitstellung) als auch zur |
54 | Informationsweiterverwendung enthalten. Diese drei Ebenen |
55 | sind wiederum in Landes- und Bundesregelungen unterteilt, da |
56 | Bund und Länder ihre Regelungsbereiche jeweils getrennt |
57 | regeln. Eine Ausnahme machen hier das |
58 | Verbraucherinformationsgesetz (VIG) und das Agrar- und |
59 | Fischereifonds-Informationen-Gesetz (AFIG), [Gesetz zur |
60 | Veröffentlichung von Informationen über die Zahlung von |
61 | Mitteln aus den Europäischen Fonds für Landwirtschaft und |
62 | Fischerei vom 26.11.2008 (BGBl. I S. 2330).] die als |
63 | bereichsspezifische Informationszugangsgesetze jeweils die |
64 | Behörden von Bund und Ländern erfassen. [Vergl. § 1 Abs. 2 |
65 | VIG und § 2 Abs. 1 Satz 1 AFIG.] |
66 | |
67 | Das Informationszugangsrecht ist von einer Vielzahl von |
68 | Regelungen geprägt, deren Abgren-zung voneinander in der |
69 | Rechtsanwendung nicht immer einfach ist. So gelten z. B. mit |
70 | IFG, UIG, VIG, IWG, GeoZG, AIFG und StUG für die Behörden |
71 | des Bundes bereits sieben Ge-setzte, die |
72 | Informationszugangsansprüche und |
73 | Informationsweiterverwendung regeln. Auf Länderebene stellt |
74 | sich die Lage entsprechend dar. |
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