Papier: 03.01.01.03 Chancen und Herausforderungen von Open Government in Deutschland

Originalversion

1 Der Umsetzungsstand von Open Government ist nicht
2 einheitlich bewertbar. Neben regionalen Unterschieden (z. B.
3 in ländlichen Räumen) gibt es auch Unterschiede bei der
4 Qualität und des Angebots von Open Government-Leistungen.
5 Insgesamt sind Open Data Projekte [FN: Siehe hierzu auch
6 Kapitel 3.4.] bisher am weitesten verbreitet.
7
8 Eine Herausforderung besteht darin, für Open Government
9 sowohl auf Seiten der Verwaltung als auch auf Seiten der
10 Bürgerinnen und Bürger zu werben, um einen höheren
11 Bekanntheitsgrad zu erreichen und teilweise fehlende
12 Akzeptanz [FN: Siehe hierzu E-Government-Monitor 2011 in
13 Kapitel 3.2.] abzubauen. Hinzu kommt, dass umfassende
14 Programme des Bundes und der Länder derzeit noch in Arbeit
15 sind. Mit einer Umsetzung wird das Thema Open Government
16 eine neue – auch öffentlichkeitswirksame - Grundlage
17 erfahren. Sie wird zudem helfen Kompetenzen in der
18 Verwaltung aufzubauen bzw. die dafür notwendigen Ressourcen
19 zur Verfügung zu stellen.
20
21 Fest steht aber auch, dass bereits heute sorgfältig geplante
22 Projekte, besonders im Bereich von Transparenz und
23 Partizipation, erfolgreich sind. Aus den bisherigen
24 Bürgerbeteiligungs-Projekten könnten daher Best Practices
25 abgeleitet werden; gute Praktiken können multipliziert
26 werden und auch aus schlechten Praktiken könnte gelernt
27 werden.
28
29 Auf kommunaler Ebene wird es auch auf eine Verstärkung der
30 interkommunalen Zusammenarbeit ankommen. Dies könnte
31 Kommunen helfen, sich an Vergleichskennzahlen besser zu
32 orientieren und darüber auszutauschen.
33
34 Abschließend kann festgehalten werden, dass die Ergebnisse
35 von Beteiligungsmaßnahmen umso besser (effektiver und
36 effizienter) werden, je frühzeitiger sie in einem Prozess
37 stattfinden. Bürgerinnen und Bürger werden mit Open
38 Government nur dann zufrieden sein, wenn sie tatsächlich
39 Einfluss auf die betreffenden Vorhaben haben und Änderungen
40 bewirken können.
41 Wie genau und in welchem Ausmaß die Mitentscheidungsgewalt
42 der Bürgerinnen und Bürger reichen kann, bzw. muss, ist
43 jedoch nicht-trivial und kann erst im Kontext eines
44 konkreten Projektes überhaupt sinnvoll beantwortet werden.
45 Manche Situationen ermöglichen es, den kompletten
46 Entscheidungsprozess, vom Vorschlag der Alternativen bis hin
47 zur Abstimmung, partizipativ zu gestalten (z.B.
48 Namensfindung für eine Brücke oder eines Schwimmbads). Die
49 Gestaltung des Verfahrens muss allerdings auch in einfachen
50 Situationen sorgfältig durchdacht und geplant werden, wie
51 das Beispiel der Bud-Spencer Brücke in Schwäbisch Gmünd
52 gezeigt hat. Komplexere Situationen erfordern für eine
53 direkte Entscheidungsbeteiligung ggf. speziell angepasste
54 Verfahren, um zum Beispiel dauerhaftes gegenseitiges
55 Blockieren zu verhindern.

Der Text verglichen mit der Originalversion

1 Der Umsetzungsstand von Open Government ist nicht
2 einheitlich bewertbar. Neben regionalen Unterschieden (z. B.
3 in ländlichen Räumen) gibt es auch Unterschiede bei der
4 Qualität und des Angebots von Open Government-Leistungen.
5 Insgesamt sind Open Data Projekte [FN: Siehe hierzu auch
6 Kapitel 3.4.] bisher am weitesten verbreitet.
7
8 Eine Herausforderung besteht darin, für Open Government
9 sowohl auf Seiten der Verwaltung als auch auf Seiten der
10 Bürgerinnen und Bürger zu werben, um einen höheren
11 Bekanntheitsgrad zu erreichen und teilweise fehlende
12 Akzeptanz [FN: Siehe hierzu E-Government-Monitor 2011 in
13 Kapitel 3.2.] abzubauen. Hinzu kommt, dass umfassende
14 Programme des Bundes und der Länder derzeit noch in Arbeit
15 sind. Mit einer Umsetzung wird das Thema Open Government
16 eine neue – auch öffentlichkeitswirksame - Grundlage
17 erfahren. Sie wird zudem helfen Kompetenzen in der
18 Verwaltung aufzubauen bzw. die dafür notwendigen Ressourcen
19 zur Verfügung zu stellen.
20
21 Fest steht aber auch, dass bereits heute sorgfältig geplante
22 Projekte, besonders im Bereich von Transparenz und
23 Partizipation, erfolgreich sind. Aus den bisherigen
24 Bürgerbeteiligungs-Projekten könnten daher Best Practices
25 abgeleitet werden; gute Praktiken können multipliziert
26 werden und auch aus schlechten Praktiken könnte gelernt
27 werden.
28
29 Auf kommunaler Ebene wird es auch auf eine Verstärkung der
30 interkommunalen Zusammenarbeit ankommen. Dies könnte
31 Kommunen helfen, sich an Vergleichskennzahlen besser zu
32 orientieren und darüber auszutauschen.
33
34 Abschließend kann festgehalten werden, dass die Ergebnisse
35 von Beteiligungsmaßnahmen umso besser (effektiver und
36 effizienter) werden, je frühzeitiger sie in einem Prozess
37 stattfinden. Bürgerinnen und Bürger werden mit Open
38 Government nur dann zufrieden sein, wenn sie tatsächlich
39 Einfluss auf die betreffenden Vorhaben haben und Änderungen
40 bewirken können.
41 Wie genau und in welchem Ausmaß die Mitentscheidungsgewalt
42 der Bürgerinnen und Bürger reichen kann, bzw. muss, ist
43 jedoch nicht-trivial und kann erst im Kontext eines
44 konkreten Projektes überhaupt sinnvoll beantwortet werden.
45 Manche Situationen ermöglichen es, den kompletten
46 Entscheidungsprozess, vom Vorschlag der Alternativen bis hin
47 zur Abstimmung, partizipativ zu gestalten (z.B.
48 Namensfindung für eine Brücke oder eines Schwimmbads). Die
49 Gestaltung des Verfahrens muss allerdings auch in einfachen
50 Situationen sorgfältig durchdacht und geplant werden, wie
51 das Beispiel der Bud-Spencer Brücke in Schwäbisch Gmünd
52 gezeigt hat. Komplexere Situationen erfordern für eine
53 direkte Entscheidungsbeteiligung ggf. speziell angepasste
54 Verfahren, um zum Beispiel dauerhaftes gegenseitiges
55 Blockieren zu verhindern.

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