Das Thema Aufklärung und Säkularisierung hat hat (im Gegensatz zu inhaltlich politischen, wie im Thread genannte Haushaltsdiskussionen und Bundeswehr) sehr wohl Relevanz für "Internet und digitale Gesellschaft":
Je weniger aufgeklärt wir in der Gesellschaft miteinander umgehen, desto eher werden Argumente verboten, weil sich religiöse Gruppen in ihrem Glauben beeinträchtigt fühlen und vom Verfasser die Zurücknahme der Argumente fordern (z.B. Versuch, die biologische Evolution aus der Schule zu vebannen, weil aus einem Buch aus der Bronzezeit ableitbar ist, dass das Universum in der Jungsteinzeit von einem eifersüchtigen Gott erschaffen wurde)
Mein Vote in Langform: passen wir auf, dass sich keine Glaubensbefindlichkeiten in die Nettiquette schleichen. Arbeiten wir daran, dass dort, wo religiöse Zensur noch oder schon wieder stattfindet, die Religion gleichberechtigt auf die Regel der Meinungsfreiheit zurückgefüht wird. Ein Argument soll in unserer digitalen Neuzeit nicht mehr durch religiösen Eifer zensiert werden dürfen, sondern einer glaubensunabhängigen Nettiquette unterliegen. Ob das Argument gut oder schlecht ist, soll sich in Zukunft durch den fairen Wettstreit der Argumente selbst entscheiden und nicht mehr dadurch, ob jemand argumentieren kann, dass sein Glaube durch das Argument beeinträchtigt wird. Säkularisierungsbedarf kommt da hinzu, wo der Staat derzeit die besondere "Weihe" religiöser Argumente mit seiner Gesetzesmacht verankert - obwohl wir gelebt zum Glück kein Gottesstaat mehr sind ist das Potential dazu in unseren Gesetzen noch verankert.
Mein Vote zum Vorschlag in Kurzform: inhaltlich einverstanden - verfahrenstechnisch: aufpassen, dass dieses essentielle Thema der Kommunikation nicht als tagespolitische Debatte von dieser Seite wegzensiert wird - das wäre dann 0:1 gegen die Aufklärung
(Vorschlag an Verfasser "los": Vielleicht doch mehr auf die Arbeit gegen die religiöse Zensur fokussieren - das wird hier sicherlich kein leichter Job ;-))
Viele Grüße Oliver