Bei allen Kommentaren wird stillschweigend davon ausgegangen, dass es nur ein "entweder - oder" gibt. Das ist natürlich nicht richtig und wurde von dem Vorschlag auch nicht intendiert.
Bei der Einführung von solchen "neuen" Beteiligungsangeboten kann es zunächst nur darum gehen, sie mit den bestehenden "offline"-Angeboten zu kombinieren und nicht sie einfach nur stumpf zu ersetzen. Genauso wie es absolute "Nonliner" gibt, denen ePartizipation (aus welchen Gründen auch immer) absolut fremd oder suspekt ist, so gibt es gerade unter den jüngeren, deutlich internet-affineren Menschen solche, die sich ausschließlich im Netz bewegen. Beide Gruppen gehören zu unserer Gesellschaft und sollten nicht durch eine enstprechende Wahl der Mittel ausgegrenzt werden.
Grundsätzlich haben Online-Angebote jedoch einige große Vorteile gegenüber den vergleichbaren Offline-Verfahren:
- Sie sind extrem schnell
- Sie haben eine viel größere Reichweite
- Sie sind (nahezu) unabhängig von Terminen
- Sie sind unabhängig von Orten
Und sie tragen einem völlig veränderten Kommunikationsverhalten der Menschen Rechnung. Online-Angebote sind also als Komplementäre zu Präsenzveranstaltungen zu begreifen. Dann wird ein Schuh draus und ein möglicher Gewinn für unsere Demokratie. Denn die Bürger sind nicht politikverdrossen sondern Politiker-verdrossen.