Das konkrete Risiko besteht darin, dass Menschen Zugang zu diesen Daten erhalten, von denen ich nicht will, dass sie Zugang zu diesen Daten erhalten.

Möglichkeiten diese Daten gegen mich einzusetzen gäbe es viele:

von Identitätsdiebstahl, Erpressung, Stalking, Repression bis hin zu simplem Voyeurismus ist die komplette Bandbreite abgedeckt. Einzelne Daten sind nicht problematisch, aber gerade die Verknüpfung ist es. Einfach Datenschutz, Identitätsdiebstahl usw. in die einschlägigen Suchmaschinen eingeben und sich einarbeiten - das Rad sollte nicht neu erfunden werden müssen.

Im übrigen widerspricht dieser Vorschlag meiner Ansicht nach bereits den Hauptprinzipien des Datenschutzes ( https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Datenschutz#Verfahren ):

* Datensparsamkeit und Datenvermeidung,
* Erforderlichkeit,
* Zweckbindung.

Noch ein anschauliches Beispiel zur Datenverknüpfung:

Einzeldaten: Hans Hubert Elisabeth Karl Theodor Feuerwehrmann/-frau Broker Bischof Dekan evangelisch katholisch konfessionslos Verteidigungsminister HIV-Positiv Kokainintoxikation Parkinson Demenz

Bitte verknüpfe die Daten zufällig in dieser Art: Vorname Name, Titel, Beruf, Konfession, Diagnose

-> Erst Datenverknüpfung macht sie brisant.

Wie wäre es mit

Hans Hubert, -, Pfarrer, HIV-Positiv?

oder Hans Theodor, Dr., Verteidigungsminister, Kokainintoxikation?

Die Daten lassen sich beliebig erweitern (wie das bei Sozialen Netzwerken gerne ungefragt gemacht wird - man denke nur an den "Facebook - gefällt mir" Button):

Freunde, besuchte Webseiten, kommentierte Webseiten, Photos der Freunde, eigene Photos (biometrieabgleich und Bildersuche in anderen Datenbeständen z.B: Internet, aber auch Überwachungskameras?), Photovorlieben, politische Themen (politischer Gegner, Freund, Querulant?), Onlinezeiten(zu Hause, unterwegs, wann ist die Wohnung verlassen?), Korrespondenzzeiten mit den Ämtern, festgehaltener Schriftverkehr (was treibt eigentlich mein nachbar, Exfrau, etc. um?), Namen der Angehörigen, Automarke, Steuerklasse, Augenfarbe, Körpergröße, Auslandsaufenthalte, Wohnort, Telefonnummern (lässt sich prima mit der Vorratsdatenspeicherung verknüpfen....), Fingerabdrücke (Polizei braucht keine Straftäterkartei aufbauen - sind eh alle registriert ;-)), Reiseziele- und Zeiten, Haustiere (Paßwörter ableiten?), to be continued...

im übrigen lassen sich solche Profile prima psychologisch auswerten. ich fange jetzt nicht damit an was findige Menschen mit einem guten Psychogramm anstellen können. Lasse Deiner Phantasie freien Lauf und lass Dich bitte nicht von moralischen Grenzen abhalten - wir leben leider nicht in einer Utopie.