1.3.4 Anforderungen an die Gestaltung digitaler politischer Partizipation
Die soziale und politische Identität hängt in einer stark vernetzten Gesellschaft direkt von den Möglichkeiten ab, an der politischen Kontrolle des Netzwerkes teilzuhaben. Dabei kommt es aber nicht nur auf die tatsächliche Kommunikation der Teilnehmer, sondern besonders auf die allgemeine Eröffnung und Einschränkung kommunikativer Spielräume an. Eine Nutzung des kollaborativen und partizipativen Potentials der digital vernetzten Gesellschaft bedarf der aktiven Gestaltung neuer deliberativer Zugänge zu den politischen Institutionen. Sowohl das technische Design als auch die strukturelle Architektur digitaler Beteiligung beeinflussen dabei die Verteilung kommunikativer und politischer Macht. Eine zentrale Herausforderung einer digital vernetzten Demokratie besteht somit darin, die digitalen Zugänge zu politischen Institutionen auch selbst demokratisch zu gestalten. In der Praxis haben sich dabei einige Grundsätze als Mindeststandards erfolgreicher digitaler Kommunikation und Partizipation etabliert.
Eine Planung digitaler politische Partizipation sollte die entscheidenden Faktoren und Dimensionen allgemein transparent darlegen. Nur durch ein solches allgemeines Anforderungsprofil lassen sich Formate digitaler politischer Partizipation erst vergleichen und bewerten. Das Anforderungsprofil kann in einen eher inhaltlichen Teil der politischen Fragen der Partizipation (n°1-5) und einen eher technischen Teil der Gestaltung der Plattform (n°6-10) differenziert werden.