1 | Die Digitalisierung von Vorgängen bei der Justiz kann für |
2 | die Beteiligten und Bürgerinnen und Bürger große |
3 | Vereinfachungen mit sich bringen. Für Bürgerinnen und Bürger |
4 | ist es einfacher, sich über Termine zu informieren, |
5 | Entscheidungen zu recherchieren und nachzuvollziehen. Der |
6 | digitale Zugang kann es in einigen Verfahren erleichtern, |
7 | Ansprüche durchzusetzen und mittelfristig Aufwand für alle |
8 | Beteiligten reduzieren [FN: Dies setzt allerdings einen |
9 | entsprechenden Zugang voraus.]. |
10 | |
11 | Die Herausforderungen an die Digitalisierung der Abläufe im |
12 | Bereich der Rechtsprechung sind aber besonders hoch. So sind |
13 | viele gerichtlich relevante Prozesse für die Beteiligten |
14 | sehr sensibel, weil sie Fakten aus der Privat- oder sogar |
15 | Intimsphäre zum Gegenstand haben können. Daneben sind die |
16 | Anforderungen an die Verifizierbarkeit der Echtheit von |
17 | Dokumenten sehr hoch. Und einige aus dem Rechtsstaatsprinzip |
18 | abgeleitete Verfahrensgrundsätze, wie der |
19 | Unmittelbarkeitsgrundsatz und der Grundsatz der Mündlichkeit |
20 | lassen nur in begrenztem Umfang eine Digitalisierung zu, |
21 | nämlich dort, wo die Art und die Unmittelbarkeit der |
22 | Übermittlung für die Erkenntnisgewinnung keine entscheidende |
23 | Rolle spielt. |
1-1 von 1
-
04.01 Chancen und Herausforderungen (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt