1 | Sofern die Bürgerinnen und Bürger ihre Angelegenheiten nicht |
2 | selbst regeln, sondern Aufgaben des Staates betroffen sind, |
3 | bedarf es der Repräsentation der Bürgerinnen und Bürger, vor |
4 | allem der parlamentarischen und durch die Abgeordneten |
5 | (Beyme 1999). |
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7 | Bei der Meinungs- und Willensbildung und schließlich der |
8 | Repräsentation spielen die Parteien als dauerhafte |
9 | Vereinigungen von Bürgerinnen und Bürgern eine besondere |
10 | Rolle (Art. 21 Abs. 1 GG), auch verfassungsrechtlich ist |
11 | anerkannt, dass sie eine gewisse Zwitterrolle zwischen |
12 | Zivilgesellschaft und Staat einnehmen. Auch dieses komplexe, |
13 | fein austarierte System der Repräsentation wird durch die |
14 | Möglichkeiten der Internet-Kommunikation herausgefordert, |
15 | und zwar in vielen Hinsichten. |
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17 | Das Parlament und seine Teile und auch die einzelnen |
18 | Abgeordneten können unter jenseits der klassischen |
19 | Institutionen, etwa der Massenmedien und der Parteien, |
20 | Verbindungen zu den Bürgerinnen und Bürgern und einzelnen |
21 | Gruppen herstellen bzw. anders herum diese Gruppen zu den |
22 | Abgeordneten oder parlamentarischen Gremien. Dies kann die |
23 | demokratische Rückbindung an das Volk intensivieren und |
24 | Begründungszusammenhänge schaffen, die auf der Ebene der |
25 | Akzeptanz das parlamentarische System stützen. Es kann auf |
26 | der anderen Seite aber auch zur Erosion der traditionellen |
27 | Institutionen (Massenmedien, Parteien) führen, ohne einen |
28 | funktionalen Ersatz zu schaffen. Zudem kann etwa ein |
29 | ständiger Begründungs“zwang“ im Hinblick auf die Freiheit |
30 | des Mandats der Abgeordneten diskutiert werden. Auch hier |
31 | stellen sich weit reichende Fragen: Welche Entwicklungen |
32 | sind hier erwartbar und wie sind sie zu bewerten? Welche |
33 | Muster der Nutzung von Partizipationsmöglichkeiten sind |
34 | bereits zu beobachten? |
35 | Weitere Fragestellungen treten dazu: Inwieweit verändern die |
36 | interaktiven Kommunikationsformen in der Digitalen |
37 | Gesellschaft das Verhältnis Bürger-Parlament strukturell? |
38 | Hier sind Aspekte der unmittelbaren Beteiligung an |
39 | parlamentarischen Entscheidungsfindung im Sinne der |
40 | Eröffnung eines neuen Kanals der Mitbestimmung zu |
41 | diskutieren. |
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01.01.02 Repräsentation (Originalversion)
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